Jira Software von Atlassian kann sehr schnell sehr komplex werden. Es gibt unzĂ€hlige Plugins, Stellschrauben und Einstellungen die du vornehmen kannst um Jira individualisieren. All diese Funktionen und Möglichkeiten fĂŒhren allerdings auch schnell dazu, dass die Software ziemlich komplex in der Handhabung und Administration wird. Aber keine Angst bzw. âdonât panicâ! Wir haben dir hier einen kleinen Guide zusammengestellt, der dir dabei Hilft als Jira Admin so richtig durchzustarten.
1. Admin Rechte nur fĂŒr Mitarbeiter die wissen, was sie tun
In Jira kann ziemlich schnell ziemlich viel kaputtgehen, wenn man nicht weiĂ, was man tut. Ăndert man beispielsweise den geteilten Workflow in einem Projekt, ist die Gefahr groĂ, dass andere Projekte davon auch betroffen sind. Dieses Problem kann immer auftreten, wenn die Schemes mit anderen Projekten geteilt werden. Ein typisches und hĂ€ufig auftretendes Szenario, welches dieses Problemen nochmals verdeutlicht, sind Ănderungen an âIssue Typesâ. HĂ€ufig werden diese Schemes fĂŒr mehrere Projekte als Standard Templates verwendet. Ănderungen, oder noch schlimmer das Löschen von Issue Types fĂŒhrt schnell zu den zuvor beschriebenen Bugs.
Es ist deshalb ratsam, nur Personen Admin Rechte zu geben, die wissen, was sie tun. Allen anderen Usern sollten nur bestimmte Funktionen zugeteilt werden.
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2. Lese die Jira Dokumentation aufmerksam durch
Jira bietet bereits âout of the boxâ eine riesige Bandbreite an Standardfunktionen, die dir dein Leben als Jira Admin um einiges leichter machen. Greif also am besten zunĂ€chst auf die Dokumentation von Atlassian zurĂŒck. Diese bietet bereits eine Vielzahl an Tipps und Tricks die du tĂ€glich verwenden kannst.
Wie du Jira in deinen Unternehmen nachhaltig etablierst, erfĂ€hrst du hier: Guide – Einfache EinfĂŒhrung von Jira Software in deinem Unternehmen
3. Definiere Standards fĂŒr Workflows & Arbeitsweisen fĂŒr alle User
Jira eignet sich hervorragend als Kollaboration Tool, um Arbeitsweisen von Teams zu vereinheitlichen. Bevor man demnach Jira auf die Teams loslĂ€sst, ist es ratsam sich vorher mit der Arbeitsweise der einzelnen Teams zu beschĂ€ftigen. Sofern im Idealfall z.B. alle Teams einen bestimmten Projektprozess einhalten mĂŒssen, können diese in das Jira adaptiert werden. So können alle Teams einen gleichen Workflow verwenden, welcher ein Admin vorab als Standard Scheme anlegt und sicherstellt, dass bei der Erzeugung eines neuen Projekts dieses Scheme auch tatsĂ€chlich verwendet wird. Die Zuordnung von Standard Schemes lĂ€sst sich auf alle Projekte in Jira umsetzen und bietet den charmanten Vorteil, dass man keine Vielzahl an Schemes administrieren muss und dass weniger Schemes auch eine Verbesserung der Performance mit sich bringt.
Deshalb sollten bereits im Vorfeld durchgehende Standards fĂŒr Workflows, Herangehensweisen und Strukturen geschaffen werden. Damit rĂŒckt das GroĂe-Ganze wieder in den Mittelpunkt.
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4. Archiviere abgeschlossene Projekte
Mit der Zeit werden immer mehr und immer neue Projekte in Jira erstellt. Dadurch kann man schnell den Ăberblick verlieren und bei der Erstellung eines Tickets durcheinander kommen. Es ist immer ratsam, dass zum Abschluss eines Projektes dieses archiviert wird. Dadurch wird zum einen diese Projekte nicht mehr fĂŒr die Nutzer ersichtlich und zum anderen wird auch hier die Performance der gesamten Jira Instanz verbessert. Wie abgeschlossene Projekte archiviert werden findest du in der Jira Dokumentation.
5. Halte die Anzahl an Schemes ĂŒberschaubar
Fragst du zehn verschiedene Personen aus zehn verschiedenen Abteilungen, wie deren Prozesse aussehen, bekommst du hunderte verschiedene Antworten. GefĂŒhlt hat also jedes Projekt einen anderen anderen Prozess und Herangehensweise. Aus der Perspektive eines Jira-Admin ergibt es Sinn via Workshop die Arbeitsweise der Abteilungen zu analysieren und zu verstehen, mit dem Ziel, eine einheitliche Projektstruktur („Gemeinsamer Nenner“) im Jira zu definieren. Ist das erfolgt, können Projekte mit gleicher Arbeitsweise die gleichen Schemes verwenden und die Abteilungen werden dadurch befĂ€higt z.B. via KANBAN oder SCRUM-Board zusammenarbeiten.
6. Stell sicher, dass die Anzahl an Custom Fields ĂŒberschaubar bleibt
Ăhnlich wie bei Workflows lieben Teams individualisierte Felder. Doch wenn immer neue Custom Fields erstellt werden, verliert man auch hier den Ăberblick. Hier solltest du vielmehr darauf achten, dass bereits vorhandene Felder wiederverwendet werden und bei Bedarf in einem neuen Kontext genutzt werden können.
Ein Beispiel:
Viele Jira Admins ĂŒbernehmen bestehende Systeme im neuen Job um diese âaufzurĂ€umenâ. Bei Ăbernahme stellte sich dann heraus, dass fĂŒr âStart Dateâ und âEnd Dateâ 40 verschiedene Iterationen vorhanden waren.
Die folgen davon waren im tĂ€glichen Einsatz mehr als sichtbar. So war es beispielsweise nicht mehr möglich alle Issues mit dem Start Datum 01.08.2020 fĂŒr die Projekte A, B, C etc. anzeigen zu lassen.
Stelle deshalb sicher, dass existierende Custom Fields wiederverwendet werden.
7. Dokumentiere deine Herangehensweise
Wie oft hast du dir schon gedacht âWie wurde dieses Projekt konfiguriert?â Wahrscheinlich unzĂ€hlige male. Um sicherzustellen, dass die Herangehensweise einer Konfiguration nicht verloren geht, ist eine umfassende Dokumentation unumgĂ€nglich. Hier bietet es sich an eine Dokumentation im Confluence anzufertigen, mit der Möglichkeit, einzelne Projekte mit einem Space (Bereich im Confluence) zu verknĂŒpfen. Dadurch lĂ€sst sich eine nachvollziehbare Dokumentation aufbauen.
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8. Boardkonfiguration (KANBAN, SCRUM)
Wann immer es möglich ist, ordne den Status eines Projekts ausschlieĂlich einer Spalte in der Boardkonfiguration zu. DarĂŒber hinaus ist es wichtig darauf zu achten, dass der Name Spalte entweder gleich dem Status ist oder das eine Ă€hnliche Begrifflichkeit gewĂ€hlt wird. Das erleichtert die Bedienung des Boards fĂŒr die User, da sofort ersichtlich ist, zu welcher Spalte der entsprechende Status gehört. Ansonsten ist es fĂŒr User nicht möglich, Issues mit einem einfachen Drag-and-drop zu verschieben, wenn der Ausgangs- und der Zielstatus beide der gleichen Spalte zugeordnet sind.
9. Setze den Hauptfilter von Kanban bzw. SCRUM Boards richtig ein
Setze den Hauptfilter des Boards immer mit „…ORDER BY Rank ASC“ an das Ende. Andernfalls verlierst du die Möglichkeit, die angezeigten Issues vertikal zu ordnen, was fĂŒr das Backlog-Management essenziell ist und eine nĂŒtzliche Sache, um die Kontrolle ĂŒber die Darstellungsreihenfolge der Karten im Board zu haben.
10. Nutze Quick Filter
Setze bei Bedarf Quick Filter, um eine Ăbersichtlichkeit auf den Boards zu gewĂ€hrleisten. Man kann fĂŒr jedes beliebige Feld im Jira via JQL ein Quick Filter in der Boardkonfiguration setzen. Dadurch lĂ€sst sich ein ĂŒberfĂŒlltes Board sehr schnell auf die gewĂŒnschte Information reduzieren. Sollen z.B. Tickets auf dem Board angezeigt werden, die nur deiner Person zugeordnet sind, so könnte eine entsprechender Quick Filter „Assignee = X“, oder besser „Assignee = currentUser()“ aussehen. Mehr Infos zu Quick Filter findest du hier.
Zusammenfassung
Als Jira Admin musst du dich nicht nur darum kĂŒmmern, dass das System flĂŒssig und stabil lĂ€uft. Du musst sicherstellen, dass das System stets ĂŒbersichtlich bleibt und dass zudem wohlĂŒberlegte Anpassungen vorgenommen werden. Individualisierungen in Workflows, Projekten und Custom Fields helfen zwar den Teams in Ihrer tĂ€glichen Arbeit, erschweren es dir aber das System âsauberâ zu halten.
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